Wieder einmal gibt es Neues von facebook: Wie ein unabhängiger Sicherheitsforscher herausgefunden hat, ist war es möglich, über eine einfache Rückwärtssuche möglich, einfach durch die Eingabe einer Telefonnummer an "unzählige Profilinformationen" (zit. nach heise.de) zu gelangen.
Der Entwickler hatte bei Facebook durch "massenhafte Abrufe zufällig generierter Handynummern" eine "Liste von 850 Namen mit entsprechenden Telefonnumern" erstellen können.
Spiegel-online.de: "allein mit der Telefonnummer oder E-Mail-Adresse eines Facebook-Mitglieds kann jedermann dort zusätzliche Informationen recherchieren. Standardmäßig sind das: der volle Name, Geschlecht, Profilbild, Profilkennen und Netzwerke (z.B. Schulen, Universitäten oder ehemalige Arbeitgeber) des Mitglieds mit dieser Telefonnummer. Fürs Telefonmarketing dürften solche Details ein guter Rohstoff zur Profilbildung sein."
Was soll man dazu sagen? Und Facebook verkündet, das sei kein Fehler, sondern so gewollt! Facebook ist schon häufiger wegen laxer Sicherheitseinstellungen und Verstößen gegen europäisches und deutsches Datenschutzrecht in die Schlagzeilen geraten, z.B. wegen der Einführung von automatischer Gesichtserkennung, ohne dass die Nutzer darüber informiert worden waren.
Und selbst wenn man selbst alle Register gezogen hat, um seine Facebook-Daten nicht öffentlich zu verbreiten, reicht ein falscher Klick eines Facebook-Freundes. Gerade berichtete das Wallstreetjournal über zwei solcher Fälle: Gegen ihren Willen wurden zwei homosexuelle Studenten geoutet, als der Chorleiter ihrer Gesangsgruppe homosexueller Studenten ihre Namen in das Facebook-Forum der Gruppe eingab. Bis dahin hatten die beiden Studenten peinlich genau darauf geachtet, nichts über ihre sexuelle Orientierung verlauten zu lassen - vor allem nicht gegenüber ihren Eltern. Innerhalb kürzester Zeit hing der Familiensegen gründlich schief, ohne dass sie wussten, was sie denn falsch gemacht hatten. Nun ja, Facebook.
Es lohnt sich durchaus, einmal den Wikipedia-Eintrag von Facebook aufmerksam durchzulesen, bevor man Facebook verwendet. So scheint Facebook das Recht zu erhalten, "alle Inhalten kommerziell zu nutzen und Nutzungsrechte an Dritte weiterzugeben". Nicht nur Verbraucherschützer sehen die Verwendung von Facebook kritisch.
Und auch wenn Google nicht gerade berühmt für seinen Datenschutz ist: Auf der sozialen Plattform Google+ lassen sich die wichtigsten Optionen zum Datenschutz relativ einfach finden und einstellen.
Quellen:
- heise.de: "Facebook schränkt Rückwärtssuche mit Telefonnummern ein"
- spiegel-online.de: "Datenleck: Facebook nutzte mehr Telefonnummern als bekannt"
- The Wall Street Journal: "Wie Facebook Ihre intimsten Geheimnisse ausplaudert"
- wikipedia.de: Eintrag Facebook
- Die Zeit: "Abkürzung zum besseren Schutz der Privatsphäre"