Was haben denn nun Schleimpilze und Ameisen mit IT zu tun, fragte ich mich überrascht heute morgen. Doch siehe da, es gibt tatsächlich Anknüpfungspunkte zwischen Programmierung und Schleimpilzen bzw. Computersicherheit und Ameisen ...
Heise.de berichtet diese Woche über eine britische Studie am Schleimpilz Physarum polycephalum, der zu einem programmierbaren Roboter gemacht werden soll: "Was sich auf den ersten Blick liest wie eine typisch britische, leicht spleenige Idee, ist tatsächlich hochinteressant. Denn der Schleimpilz ist eine Art Super-Organismus (...) Dieses Gebilde kann beispielsweise den kürzesten Weg durch ein Labyrinth finden, um an eine Nahrungsquelle zu gelangen."
Projektleiter Andy Adamatzky will versuchen zu zeigen, dass so ein biologischer Roboter oder Plasmabot nützlich sein könnte, um chemische Substanzen zu transportieren oder zum Zusammenfügen mehrerer einfacher Objekte. Noch ist das alles Zukunftsmusik - doch wer meint, die Kombination von Computern und lebendiger biologischer Masse sei unmöglich, der irrt: Bereits vor zwei Jahren wurde ein ein kleiner Roboter entworfen, der durch das Gehirn und die Augen einer Motte kontrolliert wird ...
Etwas anders liegt der Fall bei den Ameisen: Dabei soll das Verhalten der Ameisen nachgeahmt werden, nicht die Tiere selbst benutzt. Unterschiedliche virtuelle Ameisen, so ist die Idee, sollen durch das Netz wandern und PCs nach Schadsoftware untersuchen. Das soll aufwendige Virenscanner ersetzen. Natürlich muss die Arbeit der Ameisen auf dem PC überwacht werden, nicht dass sie die Steuerung des Rechners übernehmen...
Willkommen in der schönen neuen Welt!
Quellen:
- "Schleimpilze als Roboter" auf heise.de
- "Plasmabot: Robots basados en hongos" auf neoteo.com
- "Hybrid-Rechner mit lebenden Gehirnen" auf gamestar.de
- "Mit Ameisen gegen Computerwürmer" auf heise.de
- "Forscher bekämpfen Computerschädlinge mit Schwarmintelligenz" auf zdnet.de