"Intensive Internetrecherchen... [führen] nicht selten auch zu Online-Käufen": Zu dieser wirklich überraschenden Erkenntnis kommt der Generalmanager Online des Nachrichtenportals Weltonline.de, Robert Bosch, laut iBusiness Executive Summary 9/2008 - er bezieht diese Aussage allerdings auf spezielle Luxusprodukte. Anscheinend sind auch die Luxus-Konsumenten nicht immer vor dem Band-wagon-Effekt gefeit, nach dem Motto: Wenn alle online einkaufen, will ich das auch mal testen - natürlich nur auf gehobenem Niveau.
Und hier kommt dann der Snob-Effekt ins Spiel, denn "Menschen brauchen so stark wie möglich das Gefühl, dass nicht jeder diejenigen Dinge besitzt, die sie besitzen", so Gucci-Group-Vorstandschef Robert Polet. Interessant für die Online-Werbung von Luxuswaren sind daher die passenden Social Networks wie asmallworld.net (NICHT .com, die gibt es nicht!) und anderen.
Immerhin, so iBusiness, steht das Internet mit einem Käuferanteil von 18% auf Platz 3, nach Luxuskaufhäusern und Markenboutiquen, und "unter den Informationsquellen für Luxusprodukte im Internet ist in fast 65% aller Fälle die offizielle marken-Webseite der erste und wichtigste Anlaufpunkt."
Online-Werbung für Luxusgüter muss natürlich nach dem Geschmack der Luxuskäufer gestaltet sein - wie eigentlich auch bei anderen Zielgruppen üblich, oder? Doch "am wichtigsten für die Akzeptanz von Online-Werbung der Luxusmarken sind vor allem eine dezente Gestaltung", berichtet iBusiness und zitiert André Klein, Etat Direktor der Plan.Net-Agenturgruppe: "Luxuswerbung darf nicht stören".
Das mag denn auch die Benutzerführung bei einigen Luxus-Labels erklären, oder dass bei abgeschaltetem Java-Script auf der Startseite von Gucci z.B. nur ein brauner Hintergrund bzw. bei louisvuitton.de nur ein schwarzer Kasten erscheint - wenig bis kein Text, nichts zum Anklicken, gähnende Leere. Natürlich, eine leere Seite ist die dezentestmögliche Gestaltung...
Und wenn dann auch noch die Schwierigkeiten mit der Usability gelöst sind und den doppelten Texten gelöst sind (Gucci wiederholt in den 2000ern der Firmengeschichte einfach das, was bei den 1990ern schon steht - nach 1999 scheint nichts Erwähnenswertes passiert zu sein, oder habe ich da was übersehen??) - na, dann steht doch einem pulsierenden Online-Geschäft nichts mehr im Wege!
Quellen:
iBUsiness executive summary 9/2008
gucci.com
louisvuitton.de