Ein Berliner Lokalpolitiker möchte nach seinem Urlaub alle im Urlaub aufgelaufenen E-Mails löschen, um einen klaren Schnitt zu machen. So heißt es jedefalls, der Bild-Zeitung zufolge, in seiner Abwesenheitsmitteilung. Über den frechen Stadtrat wird nun geschimpft, zu Recht?
Wie Spiegel Online berichtet, ist Stephan Richter (SPD) Stadtrat des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf momentan im Urlaub, sein Chef verstimmt und die Bild-Zeitung beschimpft ihn als "dreist" und bezichtigt ihn der Faulheit. Nur, weil Richter nach seinen Ferien sofort wieder arbeiten und nicht erst tagelang E-Mails löschen möchte.
Wir alle kennen doch das Problem: Wenn wir ein paar Tage nicht in der Firma waren, quilt der Posteingang mit E-Mails über, die gelesen und "abgearbeitet" werden müssen, obwohl wir ganz genau wissen, dass 90% Werbung oder SPAM sind, man 9% besser nicht gelesen hätte und sich 1% von selbst erledigt haben.
Der Kommunikationsweg E-Mail ist kaputt, wird von unter 30-Jährigen als unrelevante Kommunikationsform angesehen und trotzdem können wir nicht darauf verzichten.
Nun will dieser Stadtrat aus Berlin alle E-Mails ungelesen löschen, die in seinem Urlaub eingegangen sind: In der automatisierten Abwesenheitsmitteilung, die er für die Dauer seines Urlaubs eingerichtet hat, heißt es der Berliner Bild-Zeitung zufolge: "Ihre E-Mail wird ungelesen gelöscht." Anschließend bittet der Stadtrat höflich, noch relevante E-Mails ab dem Tag seiner Rückkehr erneut zu schicken.
Mal ehrlich, würden wir das nicht lieber ganz genau so handhaben