Für Google und Yahoo und andere Suchmaschinen sind die bezahlten Werbelinks, die sie auf beliebigen Webseiten einblenden können, ein einträgliches Geschäft. Wenn ein Interessent darauf klickt, fließt Geld vom Werbekunden, das die Suchmaschinenbetreiber mit dem Besitzer der Webseite teilen. Allerdings stammt längst nicht jeder Klick von echten Kunden, sondern immer öfter von Betrügern, beweist eine neue Umfrage.
Click Forensics, eine im amerikanischen San Antonio beheimatete Firma, hat 1300 Online-Vermarkter befragt und herausgefunden, dass 14,1 Prozent der entstehenden Klicks keine echten Klicks sind, sondern gefälscht. Etwa jeder siebte Klick also stammt nicht von einem echten Interessenten, sondern soll vermutlich Geld auf das Konto dubioser Webseiten-Besitzer bringen, die mit diversen Tricks versuchen, die Klickzahlen für Anzeigen in die Höhe zu treiben, die auf ihren Seiten erscheinen. Oder auch mal, den Konkurrenten in den Ruin zu treiben, der für Phantomkunden bezahlen muss.
Bei hochpreisigen Klicks, also solchen, die den Anzeigenkunden mehr als zwei Dollar pro Klick kosten, sind sogar 20,2 Prozent der Klicks betrügerisch, also etwa jeder fünfte Klick.
Da Google und Co. an solchen Geschäften automatisch mitverdienen, ist das natürlich peinlich genug, wenn es immer noch nicht gelingt, echte und vorgetäuschte Klicks sauber voneinander zu unterscheiden. Immerhin: Google und Yahoo scheinen ihr Geschäft etwas besser zu verstehen als kleinere Konkurrenten, so jedenfalls die Zahlen von Click Forensics.
Jedenfalls wird die Lage nicht besser: Bei der letzten Befragung vor drei Monaten lag die Quartalszahl der erschwindelten Klicks noch bei 13,7 Prozent.
800 Millionen Dollar sollen Online-Anzeigenkunden auf diese Weise allein im letzten Jahr für solche Phantomklicks zu viel bezahlt haben, meldet ebenfalls Associated Press. Vielleicht hätten sie lieber wenigstens einen Teil des Geldes für ordentliche Suchmaschinenoptimierung ihrer Seiten ausgeben sollen, die die Webseiten in der Liste der einschlägigen Fundstellen nach oben bugsiert und so Kunden bringt, ohne dass jeder Klick extra kostet.